Gleich zwei Gemeinden, die wir auf dem Weg zur Energiestadt begleiten, haben in den letzten Wochen das Labelerhalten: Hagenbuch und Bischofszell.
Das Label ist Auszeichnung für eine konsequente, ergebnisorientierte kommunale Energiepolitik. Es gilt als Leistungsausweis für Gemeinden, die nachhaltige Massnahmen im Energiebereich planen und umsetzen. Energiestädte fördern erneuerbare Energien, umweltverträgliche Mobilität und setzen auf eine effiziente Nutzung der Ressourcen.
Da die Energie ein ressortübergreifendes Thema ist, werden sechs Bereiche bearbeitet und bewertet: Entwicklungs- und Energieplanung, kommunale Gebäude und Anlagen, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation.
Die Gemeinden Bischofszell und Hagenbuch haben einen gut einjährigen umfassenden Prozess durchlaufen, der sie zu einer nachhaltigen Energie-, Verkehrs- und Umweltpolitik führte. Wichtiges Ziel dabei ist dieAbstützung in der Bevölkerung und im Gewerbe. Die Menschen in einer Gemeinde sollen wissen, dass sie in einer Energiestadt leben.
Hagenbuch konnte diesen Anspruch vorbildhaft umsetzen. Die Labelübergabe fand im Rahmen der jährlichen Gemeindeveranstaltung «go vor five» statt. Immer am 5.5. um 5 Minuten nach 5 spazieren, rennen oder walken Hagenbucherinnen und Hagenbucher 5 Kilometer weit. DerZürcher Baudirektor Markus Kägi würdigte an der Labelübergabe die erbrachten Leistungen von Hagenbuch. Dazu gehören die energetische Nutzung der Bioabfälle, eine Energieberatungsstelle und ein kommunales Förderprogramm seit 2008.
Bischofszell wählte für die Labelübergabe ebenfalls eine publikumsnahe Rahmenveranstaltung: die Eröffnung der Osterbrunnen-Ausstellung. Und auch im Thurgau brachte der Regierungsrat Kaspar Schläpfer die Wertschätzung der Kantonsregierung mit seinem Besuch zum Ausdruck. Als Energie-Highlights in Bischofszell sind der Bezug von erneuerbarem Strom für die Gemeindeliegenschaften sowie die GEAK‘s mit Beratungsberichten für alle kommunalen Gebäude zu erwähnen.
Mit dem Erreichen des Labels ist weder unsere Arbeit, noch die der Gemeinden abgeschlossen. Nun gilt es, die Aktivitäten und Massnahmen umzusetzen, zu welchen sich die Gemeinde Energiestadt gegenüber verpflichtet hat. Denn in vier Jahren erfolgt ein Re-Audit, um Bilanz zu ziehen und die Verbesserungen zu überprüfen. Wir Energiestadtberater begleiten die Gemeinden dabei weiterhin, treffen uns regelmässig zum Informationsaustausch und planen Aktionen mit den zuständigen Energie- oder Umweltkommissionen.
«Energiestädte illustrieren den Erfolg einer Energiepolitik, die auf erneuerbaren Energien und Energieeffizienz beruht», sagt Bundesrätin Doris Leuthard über das Label. Die Gemeinden und Städte auf diesem Weg zu begleiten und zu beraten, ist eine herausfordernde,anspruchsvolle und äusserst spannende Aufgabe.
Reto Frei, Energiestadt-Berater, Nova Energie Ettenhausen
Informationen zum Label Energiestadt
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